Verheerende Feuerkatastrophen zerstörten in vergangenen Jahrhunderten immer wieder ganze Dörfer, Städte und Landstriche. Allein in Braunschweig brachen zwischen 1252 und 1290 fünf große Brände aus. Auch Groß Flöthe blieb nicht verschont: Am 8. Juni 1726 sorgte ein Windstoß für den bislang schrecklichsten Brand der Geschichte des Dorfes. Der Schäfer Andreis war mit einer Molle voller Glut für sein Herd unterwegs, als plötzlich Sturm aufkam und glühende Funken auf ein angrenzendes Strohdach wehten. Innerhalb weniger Minuten stand das Dach lichterloh in Flammen. Groß Flöthe brannte völlig nieder, nur die Kirche konnte zum Teil gerettet werden.
Konsequenzen? Vorerst Fehlanzeige. Noch weitere 150 Jahre passierte in Sachen Brandschutz nicht viel. Man koche weiter über offenen Feuerstellen, lagerte Stroh für die Tiere, transportierte Glut in ungeschlossenen Behältern. Oft war es nur eine Frage der Zeit, wo und wann der nächste Brand ausbrechen würde. Wie können wir verhindern, dass auch unsere Häuser früher oder später in Schutt und Asche gelegt werden? So ungefähr muss daher wohl die Frage gelautet haben, die sich tatkräftige und entschlussfreudige Groß Flöther Männer vor 125 Jahren stellten. Am Ende der Überlegungen stand der feste Wille, eine eigene "starke Truppe " auf die Beine zu stellen. Ihr Motto damals wie heute: Retten, Löschen, Schützen, Bergen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit bieten die folgenden Texte Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Groß Flöther Feuerwehr. Als Quellen dienten in erster Linie Aufzeichnungen der Kameraden Eberhard Ahrens, Moritz Bretschneider, Andreas Grunwald, Hans-Heinrich Schrader und Gustav Warkehr.